Mehr als eine sch?ne Kulisse?
Der Wat Arun z?hlt zu den bekanntesten Wahrzeichen in Bangkok und bietet atemberaubende Momente f?r diejenigen, die ihn auf einer Bootstour auf dem Chao Phraya begegnen. Er wird auch ?Tempel der Morgenr?te? genannt. Allerdings kommt er erst richtig zur Geltung, wenn die Sonne hinter ihm untergeht und er nachts hell beleuchtet wird. Ein glanzvolles Schauspiel! Aber wie sieht es mit einem Besuch vor Ort aus? Lohnt sich die Bootsreise zum Wat Arun und was gibt es dort zu sehen? Das und vieles mehr erfahrt ihr hier.
Wat Arun: Historischer Kontext
Der Wat Arun Tempel war bereits w?hrend der Ayutthaya-Epoche unter dem Namen Wat Makok bekannt. Seine Entstehung wird bis ins 17. Jahrhundert zur?ckgef?hrt. Nach dem Fall von Ayutthaya verlegte der General Taksin die Hauptstadt nach Thonburi am westlichen Ufer des Chao Phraya. Der Wat Makok wurde in das neue Palastgel?nde eingeschlossen und erhielt den Namen Wat Chaeng.
Nachdem Taksin jedoch abgesetzt wurde und der neue K?nig ? Rama I ? die Hauptstadt auf die andere Uferseite zog, geriet der Wat Chaeng mehr oder weniger in Vergessenheit. Erst in der Regierungszeit von Rama II (1809-24) begann eine umfangreiche Renovierung des Tempels. Der zentrale Turm wurde erheblich erh?ht und gewann seine aktuelle Gr??e. Schlie?lich wurde der Tempel nach dem hinduistischen Gott der Morgend?mmerung in Wat Arun umbenannt.
Weitere Renovierungsarbeiten folgten, aber die Architektur des Wat Arun hat sich seit Rama II nicht wesentlich ver?ndert. Die ?u?ere Schicht des zentralen Tempelturms wurde zwischen 2013 und 2017 komplett erneuert. Die bunten Kacheln, die zur aufwendigen Dekoration geh?ren, wurden gr??tenteils ersetzt und die graue Oberfl?che mit Kalkputz bedeckt. Als Folge sieht der Wat Arun heute viel heller?aus als noch vor einiger Zeit, aber soll laut der zust?ndigen Kunstabteilung seinem originalen Aussehen entsprechen.
Was gibt es zu sehen?
Zu den Highlights des Wat Arun geh?rt der Aufstieg auf dem zentralen Tempelturm (Phra Prang). Er ist 67 Meter hoch und wurde nach dem traditionellen Architekturbau der Khmer konzipiert. Der Phra Prang besteht aus 4 begehbaren Ebenen, die ?ber steile Treppen auf der Au?enseite des Turms miteinander verbunden sind.
Auf der untersten Ebene wird der Phra Prang von 4 kleineren T?rmen umgeben. Sie enthalten jeweils Nischen auf allen Seiten mit einer Statue auf einem Pferd. Es handelt sich hierbei um den Windgott Phra Phai.
Auf der zweiten Ebene befinden sich 4 t?renartige Mondop, die das Leben des Buddha von seiner Geburt bis zu seiner Erleuchtung schildern.
Jede Ebene wird von Tieren oder mythologischen Figuren getragen. Darunter z?hlen z. B. D?monen, Kinnari und Kinnara (halb Mensch, halb Vogel) und Devatas ? himmlische Wesen.
Schaut ihr ?ber die h?chste Ebene hinaus, k?nnt ihr Statuen des Hindu-Gottes Indra auf einem dreik?pfigen Elefanten ? dem Erawan ? sehen.
Unterhalb der Spitze stehen Statuen des Gottes Vishnu, der auf einem mystischen Vogel reitet. Schlie?lich befindet sich am h?chsten Punkt des zentralen Prangs ein Vajra, die Waffe Indras, die mit einer goldenen Krone verziert ist.
Die aufwendige Dekoration der Tempelt?rme besteht aus einem Mosaik aus unz?hligen Muscheln und Porzellanst?cken aus China, die man erst aus der N?he bewundern kann.
Von der h?chsten Ebene des zentralen Tempelturms, die sich auf halber H?he befindet, hat man einen fantastischen Ausblick auf den Chao Phraya und den Gro?en Palast gegen?ber vom Wat Arun. Aber leider l?sst sich der Phra Prang nicht mehr bis zur h?chsten Ebene besteigen. Aus Sicherheitsgr?nden ist der Zugang ab der 2. Ebene untersagt.
Habt ihr eure Tour am zentralen Tempelturm abgeschlossen, solltet ihr weiterhin die Hauptkapelle des Wat Arun besichtigen. Vielleicht ist euch schon beim Betreten des Tempelgel?ndes zu eurer Rechten ein Portal mit zwei gro?en Yaksha-Statuen aufgefallen. Sie ?berwachen den Eintritt zur Hauptkapelle – auch Ubosot genannt. Genauso wie die W?chter im Wat Phra Kaeo entstammen sie aus dem Nationalepos Ramakian.
Nachdem ihr den Innenhof des Ubosot betretet, seht ihr links und rechts in der Galerie des Kreuzgangs (Phra Rabiang) eine Reihe von insgesamt 120 Buddha-Statuen in k?niglichem Ornat. Sie umfassen die Ordinationshalle in der Mitte des Innenhofes und stehen vor bemalten W?nden. Im Inneren der Ordinationshalle selbst befindet sich eine Buddha-Statue, die von Rama II modelliert wurde.
Eintritt und ?ffnungszeiten
Der Eintritt zum Wat Arun kostet 50 Baht (Stand April 2018). Der Tempel ist jeden Tag von 8 Uhr bis 18 Uhr ge?ffnet. F?r den Besuch inklusive Reisezeit zwischen den beiden Flussufern (siehe unten) solltet ihr bis zu zwei Stunden einplanen.
Kleiderordnung
Besucher im Wat Arun m?ssen wie in allen anderen Tempeln auf eine respektvolle Kleidung achten. Shorts und kurze R?cke sind untersagt und auch die Schultern m?ssen bedeckt sein. Falls n?tig, k?nnt ihr vor Ort angemessene Kleidung f?r 20 Baht (mit einer Kaution von 100 Baht) ausleihen.
Lage und Transport
Im Gegensatz zu den meisten Sehensw?rdigkeiten in Bangkok befindet sich der Wat Arun am westlichen Ufer des Chao Phraya. Von der gegen?berliegenden Seite gibt es einen direkten Shuttle-Boot von der Station Tha Tien (Nummer 8) f?r 3 Baht. Somit k?nnt ihr den Wat Arun problemlos nach einem Besuch im Wat Phra Kaeo und/oder Wat Pho besichtigen.
Wat Arun: Fazit
Der Wat Arun bietet mehr zu sehen, als man denken w?rde und schon die detailhafte Dekoration der Tempelt?rme ist ein Besuch vor Ort wert. Aber es stimmt, dass der Wat Arun seine volle Pracht von weitem zeigt. Das magische Gesamtbild der Prangs l?sst sich am besten von einer Terrasse auf der gegen?berliegenden Seite des Chao Phraya bewundern.
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